Nicht erholsamer Schlaf ist in Deutschland wie auch weltweit ein weit verbreitetes Problem. Nach einer Studie des Robert-Koch-Instituts hat ca. ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung „potentiell klinisch relevante Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen“, zusätzlich leiden ca. 20 % unter einer schlechten Schlafqualität. Der Anteil der Frauen ist etwas höher, auch mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, unter gestörtem Schlaf zu leiden.
Auch bestimmte Berufsbilder sind überproportional betroffen. Dazu gehören insbesondere solche, die in Nachtarbeit, Schichtdienst und/oder mit langen Bereitschaftsdiensten erfolgen. Zusätzlich können berufsbedingte Einflüsse wie Lärm und Hitze, aber auch psychosoziale Einflüsse wie ein erhöhtes Stresslevel zu Schlafstörungen führen. Doch nicht nur der Schlaf ist betroffen: Auch eine verminderte Mitarbeiterzufriedenheit und erhöhte (nicht nur krankheitsbedingte) Fehlzeiten werden beobachtet. Hierbei ist von besonderer Bedeutung, dass zwischen Schlaf und Leistungsfähigkeit ein direkter Zusammenhang besteht. Dies belegen z. B. Statistiken zu Verkehrsunfällen, die eine Häufung genau an den Tiefpunkten des circadianen Rhythmus des Menschen aufweisen. Auch konnte schon mehrfach gezeigt werden, dass nach nur einer gestörten Nacht die Leistungsfähigkeit am folgenden Tag deutlich beeinträchtigt ist. Hierbei ist im Hinblick auf das Vorgenannte zu beachten, dass auch ein hohes Stresslevel zu gestörtem Schlaf führen kann, so dass sich diese beiden Bedingungen im ungünstigen Fall gegenseitig aufschaukeln und über längere Zeit zu einer Chronifizierung der Schlafstörungen führen können.
Unter dem Begriff „nicht erholsamer Schlaf“ werden sowohl Schlafstörungen als auch (evtl. vorübergehende) Schlafdefizite und Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus zusammengefasst. Mit nicht erholsamem Schlaf einher gehen eine verminderte Leistungsfähigkeit am Tage, die sich insbesondere durch verminderte Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit sowie eine Tagesschläfrigkeit auszeichnet. Doch auch andere psychosoziale Bereiche werden berührt: So können eine erhöhte Reizbarkeit, Dünnhäutigkeit oder depressive Verstimmungen auftreten. Dies ist nicht nur für die Betroffenen direkt unangenehm, sondern kann auch zu Problemen im zwischenmenschlichen Bereich, sowohl familiär als auch beruflich, führen.
Bleiben Ein- und Durchschlafprobleme über einen längeren Zeitraum unbeachtet, so kommt es häufig zu einer Chronifizierung. Die Betroffenen beschäftigen sich vermehrt mit den Schlafschwierigkeiten. Dadurch geraten sie in einen Spannungszustand, der einen erholsamen Schlaf weiter erschwert und ein sogenannter Teufelskreis entsteht, der zur Aufrechterhaltung der Schlafstörung beiträgt. Länger andauernde Schlafstörungen gehen fast immer mit negativen Folgen auf körperlicher, geistiger, psychischer und sozialer Ebene einher. Da der Schlaf eine wichtige Funktion für das Immunsystem hat, können chronische Schlafdefizite zu einer höheren Anfälligkeit für Infektionskrankheiten führen. Ebenso besteht ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebserkrankungen. Auch ein vermehrtes Auftreten von Herz-Kreislauferkrankungen, erhöhtem Blutdruck, Übergewicht und Diabetes wurde beobachtet.
Eine medikamentöse Behandlung von Schlafproblemen sollte entsprechend Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) nur eine vorübergehende Lösung sein.
Wichtiger und nachhaltiger ist, dass Betroffene zum Spezialisten in eigener Sache (dem Schlaf) werden. Sie sollten über Zusammenhänge im Bereich Schlaf umfassend informiert werden, so dass sie schlafbehindernde Gedanken und Vorgänge rechtzeitig erkennen. Ebenso sollten sie mit einem Werkzeugkasten an Tools ausgerüstet sein, die sie gegen beginnende Schlafprobleme einsetzen können. Dies kann beginnen bei einfachen Schlafhygieneregeln, über die Anwendung von Entspannungsmaßnahmen gehen und bis zu Strategien der Arbeitszeitregelung die gemeinsam mit dem Arbeitgeber abgesprochen wird.
(Schlack et al. 2013) (Hohagen et al. 1993). (Clarenbach et al. 1995)
Unser kostenloses Angebot als Reaktion auf die Corona-Krise:
Wir möchten Ihre Gesundheit und Sicherheit sowie die unserer Mitarbeiter bestmöglich schützen, Ihnen aber trotzdem zuverlässig und aktiv zur Seite stehen.
Außerdem möchten wir einen sozialen Beitrag leisten und unsere Expertise an Sie weitergeben. Fühlen Sie sich auch von der aktuellen Krise betroffen? Wir laden Sie zu unseren Schlaf-Screenings ein, um Sie bei aktuellen Schlaf-Schwierigkeiten mit fortführenden Online-Coachings zu versorgen. Außerdem erhalten die ersten 10 Interessenten ein kostenloses Onlinecoaching!